Fahrt der BSG nach Wien
Freitag nacht um 0200 Uhr fuhren wir los. Auf der Autobahn klappte alles famos. Hinten im Bus klebte ein Begrüßungsplakat, das uns in Wien sehr geholfen hat. Im Bayerischen Wald legten wir die Frühstückspause ein, denn wir wollten pünktlich in Wien zum Mittagessen sein. Dr. Ernesto klopfte an die Scheiben: Wir sollten nun immer hinter ihm bleiben. In der Zentralanstalt aßen wir Knödel, Sauerkraut und Schweinebraten, denn am Nachmittag sollte das Hallenfußballturnier starten. Aber so etwas war noch nie da: Der DWD verlor gegen Wien, Prag und Bratislava. Wir Frauen machten einen Bummel durch die Wiener Altstadt, die viel Romantik und Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Leider regnete es ununterbrochen, so haben wir uns in ein Cafe verkrochen. Abends ging's in die Weinlaube nach Oberlaa, wo die große Preisverteilung war. Jede Mannschaft bekam einen Wimpel und Pokal, Beifall und Stimmung herrschten im Saal. Die Prager Musiker waren so gut, darum verließ die BSG der Mut, den Anwesenden ein Ständchen zu singen, trauten wir uns nicht mehr zu bringen. Nachdem die Feier war vorbei, gab's eine lange Fahrerei. In Hütteldorf im Gästehaus, rückte Dr. Ernesto mit der Bettwäsche raus. Das Zimmer zu viert war sehr klein, ich quartierte mich in die obere Etage ein. Um 0700 Uhr läuteten die Kirchenglocken - welch ein Glück, schnell duschen und dann gleich zum Frühstück. Wir fuhren ins Zentrum und haben uns den Trödler-Markt angesehen, es lag alles am Boden und das im Regen. Zwischendurch erlaubten wir uns eine Linzer Schnitte im Steh'n, denn wir mussten ja weiter durch den Regen geh'n. Der Straßenbahnschaffner war sehr nett, er empfahl uns das 24-Stunden-Ticket. Zu Mittag landeten wir (bei Birner) im Strandgasthaus und suchten uns Wiener Spezialitäten aus. Am Nachmittag war Tennis- und Volleyball-Turnier und am Abend gab's die verdienten Pokale dafür. Zum Abschied und gemütlichen Treffen aller kehrten wir ein im Gasthaus Wieselthaler. Es gab kalte Platten, roten und weißen Wein, die Prager Musiker stimmten flotte Rhythmen ein. Bei Stimmung und Polonaise hielten alle Schritt, der Prager Saxophonist riss uns alle mit. Um 02.00 Uhr löschten wir endlich das Licht aus, denn Sonntag um 0700 mussten wir wieder raus. Endlich Sonnenschein, aber ein kühler Wind, trotzdem sind alle müden Gesichter fröhlich gestimmt. Besichtigung Schloss Schönbrunn und Stadtrundfahrt, Dr. Ernesto die Leitung und Führung hat. Ihr Leut' - man glaubt es kaum, wir sahen sogar in Wien einen "Löffelbaum". Zu Mittag hat sich Krelli an einem Hähnchen verguckt, dabei vor Hunger einen Knöchel verschluckt. Gleich nach dem Essen wird es still, weil jeder Augenpflege machen will. Auf der Rückfahrt regnete und schneite es wieder, wir sangen im Bus nur fröhliche Lieder. Unserem Fahrer Conny gefiel das sehr, er sang tüchtig mit, das fiel ihm nicht schwer. In Wien hat es uns sehr gut gefallen. Herzlichen Dank unserem Fahrer und allen. 20.03.1992 Gerlinde Langner |